Der Zaubertrank

Geschrieben von Andreas

Vorwort

Liebe Cornelia, kürzlich hatte ich einen Tip von einer Freundin erhalten, mir doch einmal das Gespräch mit Dir auf dem Podcast Hotel Matze anzuhören. Ich hatte auf zwei Abende verteilt intensiv gelauscht und es war für mich wie eine intensive, spannende Reise. Danke dafür. Gerne würde ich mich mit meinem Gedicht, ´Der Zaubertrank` in Deine Gästebibliothek einreihen. Und vielleicht findet sich ja auf diesem Wege eine Illustratorin oder ein Illustrator, um daraus zwar keinen Schuh zu machen, aber vielleicht doch ein richtig schönes Buch zu realisieren. Mit all Deinem Wirken und Ansichten nimmst Du Teil daran, unsere Welt zu einem guten Ort zu gestalten und zeigst auf, was möglich ist. Auch dafür meinen Dank. Mit einem schönen Gruß, Andreas

gebraut von dem Magier & der Zauberfee
im Kinderland
und von dem Monstermagier & der Hexenfee
im Monsterchenland


Ein Magier und eine Zauberfee
kochen im Kessel ein’ Trank.
Sie greifen sich dies,
sie nehmen auch das,
reichlich dazu
aus dem sehr kleinen Fass.
Hinzu kommen würzige Kräuterlein.
Der Trank soll
bekömmlich-wohlschmeckend sein.
Sie geben hinein:
vom Löwen ein´ Zahn,
mit bunten Vogelfedern
woll´n sie nicht spar’n.
Eine farbige Prise
Regenbogenglanz,
zwei rote Schuh´,
und zwar die für den Tanz.
Vom Einhorn zupfen sie, zupps,
ein goldenes Haar
fünf Fischschuppen dazu,
ist doch sonnenscheinklar.
Ein bisschen Silber,
das muss wohl auch sein.
Ein funkelnder Edelstein,
doch der ist recht klein.
Zehn Borsten von einem Schweinepopo,
ein´ hohlen Backenzahn
von einem Floh.

Die zwei rühren um,
den merkwürdigen Trank
und wirklich sehr seltsam!
Kein übler Gestank,
nur guter Duft
geht von ihm aus,
weht ungehindert hinein
in ein jedes Haus.
Die Kinder, sie schnuppern:
„Was ist denn das nur?
Wo kommt der Geruch her?
Etwa aus der Natur?“

Klaus, ein stumm-stiller Hasenfuß,
fasst sehr beherzt
einen kühnen Entschluss:
„Ich gehe dahin,
folge dem Duft!
Bewege mich raus,
brauch frische Luft.“ (magische Luft)
Am Waldesrand dort,
steht ein windschiefes Haus
fünf Kinder schau’n
aus den Fenstern heraus.
Sie rufen einladend:
„Komm uns besuchen!
Es gibt einen Trank,
mit Kirschstreuselkuchen.“
Der nahende Klaus,
fühlt sich etwas beklommen,
und auf einmal, potztausend!
herzlich willkommen.
Er tritt alsbald
in die Stube hinein
und möchte nicht mehr
der Ängstliche sein.
Kein Hasenfuß,
der stets davonläuft,
von Kummer und Ängsten
sorgenvoll überhäuft.
Vom Zaubertrank trinkt er
einen ganz großen Schluck.
Da gibt ´s plötzlich Zack!
einen heftigen Ruck.
Der Löwenzahn wirkt
und zwar im Nu.
Der sonst stille Klaus
gibt keine Ruh.
Laut brüllt er und kräftig,
wie ein Löwe halt brüllt,
sein Herz ist plötzlich
vollkommen erfüllt
von Löwenmut und Löwenkraft.
Die Ängste sind weggefegt
wie abgeschafft.

Kim-Lee kostet
auch von dem Trank,
und vernimmt sogleich
fröhlichen Vogelgesang.
Sie fühlt sich sehr leicht,
kann sogar fliegen,
dabei ihre Höhenangst
endlich besiegen.
Sie fliegt auf ein´ Ast
vom höchsten Baum
und denkt sich vergnügt:
„Welch´ schöner Traum,
erfüllt sich hier mir,
was für ein Wunder
und darf ich erleben.
Ich werde fortan
die höchsten Gipfel anstreben.“

Sven oft recht träge
und noch öfter stocksteif
probiert einen Schluck,
überlegt: „Seltsam,
endlich begreif
ich, dass Tanzen
mir einfach Freude macht.
Er schwingt schwungvoll sein Tanzbein
hüpft auf und er lacht,
wirbelt recht wild,
springt hin und her,
fühlt sich beschwingt
und nicht mehr so schwer.
Anmutig dreht er zwölf Pirouetten,
Nun weiß er genau:
Tanzen kann
manch einen retten.

Elyaa, meistens doch
mucksmäuschenstill
nimmt einen Schluck,
sagt plötzlich laut,
was sie will:
„Schweigen ist Silber,
Reden ist Gold.
Ich bezwinge fortan
jeden frechen Unhold
mit meinem klugen Redefluss.
Jeder Unhold wird fliehen
voller Verdruss.
Ich bin der Worte
nun endlich mächtig.
Ich spiel gern mit Worten,
ist das nicht prächtig?
Doch wähl´ ich sie auch
überlegt mit Bedacht,
denn aus Worten wird schnell
ein brenzlig´ Feuer entfacht.
In Worten steckt wirklich
viel Zauberkraft drin.
Ab und zu machen sie -
aber egal - keinen Sinn.
So wie:
Trippel-Dabbel - Dubbel-Di-Do
Spiero-Lecker - Piepmatz-Hexenklo
Öppel-Döppel - Mumi-Max-Fax
Lirum-Larum-Löffelstiel - Klacks!“

Tommy muss immer
das Wasser vermeiden,
denn er beginnt sehr schnell
furchtbar zu leiden,
wenn er das Meer
oder ein´ See nur erblickt.
Das macht ihn gänzlich
vollkommen verrückt.
Nach einem teelöffelvoll
von diesem Trank
ruft Tommy sehr laut:
„Wo geht ´s denn entlang
zum allernächsten Badesee?
Ich kann endlich schwimmen,
und tauchen! Juchee!!
Dank diesem Trank
von dem Magier
und der herzallerliebsten
Zauberfee.“

Susie gleicht stets
einer grau-weißen Maus.
Sie sieht bleich, aschfahl
und überaus zaghaft aus.
Verspürt selten Spaß
am Spiel mit anderen Kindern.
Sucht stets nach Gründen,
die immer verhindern,
nach Lust und Laune
ungebremst rumzutoben.
Sie nimmt einen schluckvoll,
schaut schräg links nach oben,
erblickt dort, fürwahr,
ein´ Regenbogen.
Der lässt bunte Tropfen
auf sie herabfallen,
fünf Leuchtraketen
lautstark losknallen.
Susie, nun weder blass,
zaghaft und bleich,
fühlt sich innerlich bunt,
vergnügt und sehr reich.

Knuffel, der Hund
stürmt ins Zimmer herein,
taucht seine Zunge tief
in den Zaubertrank ein.
Bald sprießen zehn Borsten
auf seinem Fell.
Sein Backenzahn wächst
verblüffend schnell.
Der Hund grunzt und schmatzt,
gleich einem Wildschwein,
springt dazu wie ein Floh
auf seinen zwei Bein’.
Doch schau mal genauer
auf das Hundehalsband:
ein Edelstein blinkt funkelnd
weit über das Land.

Dieser Trank vom Magier
und der Zauberfee
wirkt weitaus mehr
als Bergkräutertee.
Er verzaubert, verwandelt
besitzt eine Kraft,
der aus ängstlichen Kindern,
mutige schafft.
Sie feiern zusammen
ein fröhliches Fest
und verteilen den Trank,
denn es gibt einen Rest,
für andere Kinder,
die ängstlich sind.
Sie werden bestimmt
fröhlich-mutig gestimmt.

Wo kannst Du sie finden,
die Geheimrezeptur?
Geh´ hinaus in die Welt
in die freie Natur!
Dort kannst Du
springen und singen
klettern, ungehemmt toben
und schau nach dem Regen
auch mal nach oben!
Gewiss siehst Du ihn dann,
den Regenbogen.


Ein Monstermagier und die Hexenfee
kochen im Töpfchen ein Süppchen,
das schmeckt anders als Tee.
Sie greifen sich dies,
nehmen auch das,
Stinkmorcheln dazu
aus dem ganz großen Fass,
ergänzen mit würzigen Waldkräuterlein,
der Trank, so der Plan,
soll zauberhaft sein.
Sie geben hinein
einen Haselmauszahn,
mit Adlereiern
woll´n sie nicht spar’n.
Zwei grün-gelbe Schuhe,
die für den Tanz,
einen löffelvoll vom
nächtlichen Silbermondglanz.
Vom Dreihorn zupfen sie, zupps,
drei goldene Haar´
fünf Fischschuppen hinein,
schwupps,
ist doch Kloßbrühe klar.
Bläuliche Tinte,
muss wohl auch sein.
Ein quietschbuntes Riesenrad,
wenn auch sehr klein.
Drei Klobürsten für einen Monsterpopo,
zwei große Sprungbeine
von einem Floh.
Ein Edelstein oder auch zwei?
Kommen hinzu, ganz nebenbei.
Die zwei rühren um,
den sehr merkwürdigen Trank
und wie zu erwarten:
Ein leichter Gestank
und seltsamer Duft
geht von ihm aus.
Weht ungehindert hinein
in ein jedes Haus.
Die Monsterchen schnuppern:
„Was ist denn das nur?
Wo kommt der Geruch her?
Etwa aus der Natur?“

Gröhli-Groll-Graus,
ein Karnickelfuß,
fasst furchtlos beherzt
einen kühnen Entschluss:
„Ich gehe dahin,
folge dem Duft!
Mich zieht es hinaus
zur frischen Luft.“
Am Waldesrand, dort,
steht ein windschiefes Haus
fünf Monster, ein Frosch,
schau´n lustig-vergnügt
aus zwei Fenstern heraus.
Sie rufen:
„Herzlich willkommen!“,
zum Gröhli-Groll-Graus.
Der tritt bald in die Stube hinein,
möchte nicht mehr
der Ängstliche sein.
Kein Karnickelfuß,
der stets davonläuft
von Kummer und Ängsten
sorgenvoll überhäuft.
Vom Zaubertrank nimmt er
einen kräftigen Schluck
da gibt´s plötzlich ´Zack`
einen heftigen Ruck.
Der Haselmauszahn,
schau, er wirkt im Nu.
Gröhli-Groll-Graus knabbernd
gibt keine Ruh.
Er fiept-fiepst recht laut
wie eine Maus halt so fiept.
Sein Herz ist plötzlich,
„poch-poch“ sehr verliebt,
in die haselnussreiche
Haselmausfrau.
Beim Nüsse knacken
machen sie gehörig
Radau.
Schnatter-Tata
ist beim Trankkosten
natürlich auch mit dabei.
Stimmt ungehemmt an
lautstarkes Adlergeschrei.
Es fühlt sich ganz leicht,
kann sogar fliegen,
dabei seine Höhenangst
endlich besiegen.

Es fliegt auf ein´ Berg,
dort auf ein´ Baum.
Denkt sich vergnügt:
„Welch´ schöner Traum,
erfüllt sich mir jetzt
und kann ich später erleben?
Ich werde fortan
die höchsten Gipfel anstreben.
Schon morgen besuch´ ich
den runden Vollmond.
Das wird eine Flugreise,
die gewiss sich doll lohnt.

Schnief-Schnupfi träge
und meistens stocksteif,
denkt sich:
„Seltsam, endlich begreif
ich, dass Tanzen
tausendfach Freude erzeugt.
Ich fühl mich nicht klein
oder winzig gebeugt.“
Sie schwingt ihre Tanzbeine
mit den grün-gelben Schuh´n
und möchte nie mehr
etwas anderes tun.
Sie hüpft bis zur Decke,
jubelt und lacht,
so dass der Boden
unter ihr kracht.
Nun wirbelt sie wild,
springt hin und her,
fühlt sich beschwingt,
gar nicht mehr schwer.
Anmutig flott dreht sie
zwölf Pirouetten,
Jetzt weiß sie genau:
Tanzen kann einen retten.
Und ist tausendmal besser
als Gammeln in Betten.

Matsch-Hatschi-Putsch,
meistens sehr still,
nimmt einen Schluck,
sagt endlich laut, was sie will:
„Schweigen ist Silber,
Reden ist Gold.
Ich bezwinge fortan
jeden frechen Witzbold
mit meinem klugen Redefluss.
Der Witzbold wird flehen,
will von mir einen Kuss,
auf dem riesig großen
quietschbunten Rad.
Ach was für ein Stuss!
Ist das nicht fad‘?
Ich bin jetzt der Worte
endlich sehr mächtig.
Spiele mit Worten,
ist das nicht prächtig?
Doch wähl´ ich sie auch
überlegt mit Bedacht,
denn aus Worten werden
schnell Streitereien entfacht.
In Worten steckt wirklich
viel Monsterkraft drin.
Doch manch so ein Wort
ergibt gar keinen Sinn.
Wie:
Krabbeltassen – Piepautomat,
Rühreikompott mit Erdbeerspinat
Dröhn-Donner-Blitz - Krummbumm-Tamtam.
Schneckenhaarbürste - Elefantenzahnkamm.“

Flutscher muss immer
das Wasser vermeiden,
denn er beginnt schnell
furchtbar zu leiden,
wenn er Schlammtümpel
oder Pfützen erblickt.
Das macht ihn total
völlig verrückt.
Nach einem teelöffelvoll
von diesem Trank
ruft Flutscher sehr laut:
„Wo geht ´s bittschön entlang?
Zur nächsten tiefen
Schlammwasserpfütze??
Seht her, ich trag´ sie:
die Schlammbademütze!!“
Er jubelt: „Juchee!!
Schwimmen tut nicht mehr weh!
Dank diesem Trank,
von dem Monstermagier
und der zaubertrankkundigen
Hexenfee.“

Flipp-Flapp gleicht einer
ganz grauen Maus,
sieht leichenbleich blass,
und sehr zögerlich aus.
Hat wenig Spaß
am Rummonstern mit andern.
Sucht eifrig nach Gründen,
schnell auszuwandern.
Vermeidet beständig,
herumzutoben.
Es nimmt einen Schluck,
schaut schräg links nach oben,
erblickt dort den Vollmond,
der sanftmütig scheint,
dabei lauter mondsilberne
Perlen ausweint.
Die fallen Flipp-Flapp
in seine Taschen,
manche zum Spielen,
die and´ren zum Naschen.
Ein mondwarmes Licht
strahlt Flipp-Flapp nunmehr aus,
gleicht plötzlich nicht mehr
einer blass-grauen Maus.

Ein grüner Frosch hüpft
in das Zimmer hinein,
taucht seine Zunge
in den Trank recht tief rein.
Drei Klobürsten sprießen
auf seiner tint´blauen Haut.
Zwei Sprungbeine wachsen
geräuschvoll, knackend und laut.
Der blaue Frosch springt,
hüpft sodann wie ein Floh
und landet Pardauz!
im gelben Stroh.
Doch schau mal genauer
in seine zwei Augen:
Edelsteine drin funkeln,
wunderschön - kaum zu glauben.

Der Trank vom Monstermagier
und der Hexenfee
zeigt weitaus mehr Wirkung
als Gurkensaft oder Tee.
Er verzaubert, verwandelt
besitzt eine Kraft,
der aus ängstlichen Monsterchen
mutige schafft.
Zusammen feiern sie alle
ein sehr schönes Fest
und verteilen den Trank,
denn es gibt noch ein’ Rest,
an weitere Monster,
die furchtsam noch sind.
Sie werden nun mutig,
gewiss und bestimmt.

Wo kannst Du sie finden,
die Geheimrezeptur?
Geh hinaus in die Welt
und folge der Spur.
Erreichst Du das Land
vom Regenbogen
siehst Du dort Monsterchen
glücklich singen und toben.
Dort herrscht eine fröhliche Farbenpracht,
wo jedes Monsterchen
singt, springt und lacht.


Kinder und Monsterchen
kommen feiernd zusammen,
tanzen um ´s Feuer,
mit seinen gelbroten Flammen.
Sie füllen sich Becher,
im Kessel blubbert ein Trank,
und bewegen die Luft
mit ihrem hellen Gesang.
Obwohl sie alle
verschiedentlich sind,
vereint sie eines gemeinsam
jedes Monster und Kind:
Sie wollen mutig
ihr Leben bestreiten,
einander Freundschaft zeigen,
viel Freude bereiten,
für immer und jetzt
und in ungewöhnlichen Zeiten.

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