Prinzessin des Lichts

Geschrieben von Charlotte Tienelt

Vorwort

Eine spontane Geschichte um meinen verzweifelten Kollegen bei "ihren" Hausaufgaben unter die Arme zu greifen.

Es war einmal eine Prinzessin, die eingesperrt in einem Turm lebte.
Obwohl alle Welt immer nur von Rapunzel wusste, so wurde der Turm auch zum Schicksal dieser Prinzessin.
Ohne Fenster lebte sie jeden Tag hinter verschlossenen Türen. Nur ein winziges Loch in der Decke gewährte ihr täglich für eine Minute einen kleinen Sonnenstrahl am Tag und einen Mondstrahl in der Nacht.
Als es wieder so weit war und die Prinzessin ihre Hände dem Sonnenstrahl entgegen streckte, geschah etwas.
Wie durch Zauberhand fiel etwas Kleines auf sie herab und in ihre geöffneten Hände.
Es war ein Samen, der golden leuchtete.
So etwas Schönes hatte sie noch nie gesehen und vergoss eine Träne der Freude. Die Träne fiel auf den Samen und er begann zu keimen.
Schnell holte sie ein kleines Gefäß und kratzte etwas Moos von den Wänden, welches als Erde dienen sollte.
Aber ohne Wasser würde der Samen vertrocknen. Das wusste sie. Die Prinzessin trauerte um das vergängliche Glück bis in die Nacht hinein. Da geschah es erneut. Als das Mondlicht zu ihr ins Zimmer fiel, fiel erneut ein Samen nieder. Sie fing ihn auf.
Das silber leuchtende Körnchen war ebenso wunderschön anzusehen und wie sie es in ihren tränenfeuchten Händen betrachtete, wurde die Prinzessin abermals von Trauer übermannt. Sie weinte. Eine Träne nach der anderen tropfte in ihre Hände und erweckte den Samen immer mehr zum Leben, sodass auch dieser keimte.
Doch er keimte nicht nur. Nein. Er begann sich zu entwickeln, bildete einen kleinen Stängel und Blätter. Das kleine Pflänzchen wuchs und wuchs, noch lange nachdem die Prinzessin aufgehört hatte zu weinen und bildete bereits eine Knospe. Dann erblühte sie. Die silberne Blüte tauchte das Zimmer in ein kühles Licht. Sie leuchtete, wie es der Mond jede Nacht tat.
Angezogen von der Macht des Mondes, die ein Teil der Blume war, begann der Fluss, der am Turm vorbeilief, aus seinem Flussbett zu kriechen und auf magische Art und Weise den Turm hinauf zu wandern. Schließlich rieselte er durch jenes Loch in der Decke zu ihr herein und nährte die Mondblume, wie auch den Samen der Sonne. So geschah es, dass auch der goldene Samen zu einer goldenen Blume wurde.
Beide Pflanzen trugen jedoch nicht nur eine Blüte. Nein. Es wurden immer mehr. Immer mehr kleine Blüten bildeten sich um die ersten, welche die größten waren und auch bleiben würden.
Als die beiden Pflanzen nun so erblühten, begannen Funken aus ihnen zu springen und Sterne zu tanzen.
Auf einmal war es nicht mehr dunkel im Turm. Es würde nie wieder dunkel sein. Denn nun hatte die Prinzessin ihre eigene kleine Sonne, geboren aus der goldenen Blume und ihren eigenen kleinen Mond, geboren aus der silbernen Blume.
Ringsherum um die kleinen Himmelsgestirne tanzten Sterne um den Mond und kleine Funken um die Sonne.
Da lachte die Prinzessin und flüsterte schon fast wie in einem Gebet:
"Nie wieder Dunkelheit"

Zu dieser Geschichte gibt es 5 Kommentare

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Lesemaus – 3. Februar 2021

Sehr Toll!!!

Mia R. – 2. Februar 2021

Das ist ein wundervolles Märchen. Bitte mach weiter so! LG, Mia.

Kevin – 2. Februar 2021

Also ich finde das Märchen richtig gut, mach weiter so!

Brianna – 28. Januar 2021

Es ist wunderschön geschrieben. Die Blumen verleihen Hoffnung in der Dunkelheit, in der man gefangen ist. Bitte mach weiter!

leseratte – 28. Januar 2021

wow total gut