Marieke Nelissen Illustratorin aus 's-Hertogenbosch, Niederlande

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Warum bist du Illustratorin geworden?

Das Entwerfen und Gestalten liebe ich, seit ich denken kann.

Wie sieht so ein Arbeitstag bei dir aus?

Wenn ich die Kinder zur Schule gebracht habe, gehe ich in mein Atelier. Das ist ein Raum bei mir Zuhause. Ich weiß immer recht genau, was ich an dem Tag tun möchte, so dass ich gleich anfangen kann. Die ersten Stunden sind sehr kostbar, denn da ist meine Konzentration am besten. Um die Mittagszeit mache ich mir etwas zu essen und nehme mir eine halbe Stunde Auszeit. Danach gehe ich für zwei Stunden zurück an die Arbeit, bis die Kinder von der Schule abgeholt werden müssen. Den Rest des Tages "schwimme ich mit dem Strom". Es kommt darauf an, was die Kinder machen möchten. Meist lese ich meine Emails, erledige ein wenig Verwaltungsarbeit und plane den nächsten Tag. Manchmal möchte ich aber auch eine Illustration fertigstellen und arbeite dann daran weiter bis zum Abendessen. Den Rest des Abends entspanne ich.

Illustration aus "De tovenaar van Oz", erschienen 2019 im Verlag Lemniscaat

Illustration aus "De tovenaar van Oz", erschienen 2019 im Verlag Lemniscaat

Gibt es Illustratoren, die dich beeinflusst haben/beeinflussen?

Großen Einfluss auf meine Arbeit haben Rébecca Dautremer und Shaun Tan. Aber ich schaue mir auch viele andere Illustratoren an. Ich denke, von allen werde ich ein bisschen beeinflusst.

Was inspiriert dich? Woher kommen die Ideen?

Die größte Inspiration für mich ist die Natur.

Hast du einen Lieblingsillustrator?

Ich fürchte es gibt zu viele davon, um sie hier zu nennen. Es verändert sich auch ständig.

Ich schätze, es hängt auch davon ab, wo ich mich gerade in meiner Entwicklung befinde.

Illustration aus "Het verlangen van de prins", erschienen 2020 im Gottmer Verlag

Illustration aus "Het verlangen van de prins", erschienen 2020 im Gottmer Verlag

Hörst du beim Illustrieren Musik oder Hörbücher oder soll es lieber still sein?

Oh ja, ich höre dabei sehr gerne Filmmusik.

Hast du einen Lieblingsplatz zum Illustrieren?

Mein Atelier. Es ist klein, gemütlich und ich habe es mir über die Jahre mit allerlei Kommoden und Schränkchen für meine Materialien und Illustrationen perfekt eingerichtet.

Gibt es eine Wunschgeschichte, die du gerne mal illustrieren würdest?

Ich liebe Volksmärchen. Ich habe durch die Arbeit meines Vaters viele verschiedene Kulturen kennengelernt. Ich mag die geheimnisvolle Atmosphäre, die Geschichte dahinter, das Unerwartete.

Illustration aus "Verhalen van de Fladdertak", Mariekes aktuelles Buchprojekt, noch nicht veröffentlicht

Illustration aus "Verhalen van de Fladdertak", Mariekes aktuelles Buchprojekt, noch nicht veröffentlicht

Gibt es eine Illustration, auf die du besonders stolz bist?

Das ist eine, die noch nicht veröffentlicht wurde. Über einen Waldgeist und einen ziemlich frechen Igel.

Wenn du gerade nicht illustrierst, was tust du dann gerne?

Ich schaue mir gerne Filme an. Ich bin ein großer Fan der Wes Anderson Filme. Und ich lese viel und gehe gerne spazieren im Wald und am Meer.

Dodo aus "De eenhoorn en andere fantastische dieren ..." | Lotte Stegeman | Luitingh-Sijthoff | 2020

Dodo aus "De eenhoorn en andere fantastische dieren ..." | Lotte Stegeman | Luitingh-Sijthoff | 2020

Was macht für dich den Beruf des Illustrators aus?

Alles ist möglich in der Illustration.

Was macht deiner Meinung nach einen guten Illustrator aus?

Man sollte dem Auftraggeber aufmerksam zuhören und fähig sein, die Wünsche umzusetzen, ohne die Freiheit der eigenen Kreativität zu verlieren.

Illustration aus "De tovenaar van Oz", erschienen 2019 im Verlag Lemniscaat

Illustration aus "De tovenaar van Oz", erschienen 2019 im Verlag Lemniscaat

Hast du manchmal auch einfach keine Lust zu zeichnen/zu malen? Musst du dich dann motivieren? Und wenn ja, wie machst du das? Gibt es so etwas wie eine Schreibblockade auch beim Illustrieren? Also so eine Kreativblockade?

Aber sicher. Manchmal überwältigt mich die Arbeit anderer Illustratoren und ich fühle mich mittelmäßig und verloren zwischen all diesen wunderbaren Kreativen. Wenn ich einen schlechten Tag habe, zwinge ich mich nicht dazu zu zeichnen. Ich tue etwas anderes, was mich entspannt oder ablenkt. Das kann simple Hausarbeit sein oder ein Spaziergang. Meist rücken die Dinge wieder ins richtige Licht, wenn man sie ein bisschen loslässt.