Tintenwelt 3. Tintentod

Tintenwelt 3 Tintentod

Die Weißen Frauen haben Staubfinger mit sich genommen, und der Natternkopf ist unsterblich. Es wird noch dunkler in der Tintenwelt. Der Eichelhäher und seine Männer kämpfen im Schutz des Weglosen Waldes für die Freiheit Ombras.

Es sind erst wenige Wochen vergangen, seit die Weißen Frauen Staubfinger mit sich genommen haben. Meggie und ihre Eltern leben auf einem verlassenen Hof in den Hügeln östlich von Ombra. An diesem friedlichen Ort lässt sich fast vergessen, was auf der Nachtburg geschehen ist. Doch in der Dunkelheit, wenn Meggie am Fenster steht und auf Farid wartet, hört sie den Eichelhäher schreien. Und dann verschwindet ihr Vater mit dem Schwarzen Prinzen und dem Starken Mann im Wald, denn es muss alles getan werden, damit die Schatten über Ombra weichen …

"Bitte, Mo! Frag ihn!" Zuerst dachte Meggie, sie hätte die Stimme ihrer Mutter nur im Traum gehört, einem der finsteren Träume, die ihr manchmal die Vergangenheit schickte. Resa klang so verzweifelt. Doch als Meggie die Augen aufschlug, hörte sie ihre Stimme immer noch. Und als sie aus dem Zelt lugte, sah sie ihre Eltern zwischen den Bäumen stehen, nur ein paar Schritte entfernt, kaum mehr als zwei Schatten in der Nacht. Die Eiche, an deren Stamm Mo lehnte, war so groß, wie Meggie sie nur aus der Tintenwelt kannte, und Resa hielt seinen Arm umklammert, als müsste sie ihn zwingen, ihr zuzuhören. "Haben wir es nicht immer so gemacht? Wenn einem von uns eine Geschichte nicht mehr gefiel, haben wir das Buch zugeklappt! Mo, hast du vergessen, wie viele Bücher es gibt? Lass uns ein anderes finden, das uns seine Geschichte erzählt, eins, dessen Worte Worte bleiben und uns nicht zu Fleisch von ihrem Fleisch machen!"

Meggie blickte hinüber zu den Räubern, die nur wenige Meter entfernt unter den Bäumen lagen. Viele von ihnen schliefen unter freiem Himmel, obwohl die Nächte schon sehr kalt waren, aber die verzweifelte Stimme ihrer Mutter schien keinen von ihnen geweckt zu haben. "Wenn ich mich richtig erinnere, war ich es, der dieses Buch schon vor langer Zeit zuschlagen wollte." Mos Stimme war so kühl wie die Luft, die durch die zerschlissenen Stoffbahnen zu Meggie hereindrang. "Aber Meggie und du, ihr wolltet von nichts anderem hören." "Woher sollte ich wissen, was diese Geschichte aus dir machen würde?" Resas Stimme klang, als wüsste sie kaum, wie sie die Tränen zurückhalten sollte. Leg dich wieder schlafen!, dachte Meggie. Lass die zwei allein. Doch sie blieb sitzen, frierend in der kalten Nachtluft.

"Was redest du da? Was soll sie aus mir gemacht haben?" Mo sprach so leise, als wollte er die nächtliche Stille nicht stören, aber Resa schien vergessen zu haben, wo sie war. "Was sie aus dir gemacht hat?" Sie sprach lauter mit jedem Wort. "Du trägst ein Schwert am Gürtel! Du schläfst kaum und bist nächtelang fort. Glaubst du, ich kann den Schrei eines echten Eichelhähers nicht von dem eines Menschen unterscheiden? Ich weiß, wie oft Baptista oder der Starke Mann dich geholt haben, als wir noch auf dem Hof waren ... Und was das Schlimmste ist, ich weiß, wie gern du mit ihnen gehst. Du hast Geschmack an der Gefahr gefunden! Du bist nach Ombra geritten, obwohl der Prinz dich davor gewarnt hat. Und du kommst zurück, nachdem sie dich fast gefangen hätten, und tust, als wäre das alles ein Spiel!" "Was ist es sonst?" Mo sprach immer noch so leise, dass Meggie ihn kaum verstand. "Hast du vergessen, woraus diese Welt besteht?" "Es ist mir egal, woraus sie besteht. Du kannst sterben in ihr, Mo. Das weißt du besser als ich. Oder hast du die Weißen Frauen vergessen? Nein. Du sprichst sogar im Schlaf von ihnen. Manchmal denke ich fast, du vermisst sie ..." Mo schwieg, aber Meggie wusste, dass Resa recht hatte.

Dies ist das dritte Buch der Tintenwelt-Trilogie, und die Geschichte beginnt ungefähr acht Wochen, nachdem Tintenblut endete.

Ihr werdet viele 'alte Bekannte' wiedertreffen, Mo und Meggie, Resa und Farid, Elinor und Darius, Fenoglio und, ja, ihr werdet auch Staubfinger wiedersehen und Roxane und die Marder. Der Schwarze Prinz wird zurückkehren und viele der anderen Räuber.

Ihr werdet Doria, den Bruder des Starken Mannes, kennenlernen und den Schwager des Natternkopfes, den die Witwen von Ombra den Hänfling nennen.

Violante und Orpheus werden dieses Mal eine große Rolle spielen, und da werden natürlich auch noch einige andere auftauchen, neue und alte Schauplätze und hoffentlich so viele Abenteuer, wie ihr euch erhofft habt, zwischen den Seiten zu finden.

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