Die Wilden Hühner - Fuchsalarm

Die Wilden Hühner Fuchsalarm

Höchste Alarmstufe. Sprottes Oma will die Hühner schlachten. Also die echten Hühner. Um das zu verhindern, wird sogar Frieden mit den Pygmäen geschlossen. Aber nicht nur Oma Slättbergs Hühner brauchen ihre Hilfe.

Die Wilden Hühner sind in heller Aufregung: Sprotte hat "Fuchsalarm" gegeben! In der Geheimsprache der Mädchenbande heißt das größte Gefahr, Lebensgefahr. Und es geht auch wirklich um Leben und Tod: Sprottes Oma will nämlich ihre Hennen schlachten!

Das können die Mädchen natürlich nicht zulassen und beschließen, ihre heiß geliebten Maskottchen zu entführen. Doch wie sollen sie zu fünft 15 laut gackernde Hühner abtransportieren, ohne dass Oma Slättberg es merkt? Und vor allem - wohin mit den Tieren? Schließlich haben die Wilden Hühner immer noch kein eigenes Bandenquartier. Ob sie vielleicht ausnahmsweise ihre alten Feinde, die Jungs von den Pygmäen, fragen sollen?

Eine Weile blieb es totenstill im Tischtenniskeller. Keine wusste, was sie sagen sollte. Fünfzehn Hühner besaß Sprottes Großmutter — fünf gescheckte, sechs braune, drei weiße und ein schwarzes. Sie hießen Emma, Isolde, Huberta, Lola und Kokoschka, Dolli, Klara, Dafne und Loretta, Ofelia, Dido, Salambo, Ronja, Leia und Isabella. Sprotte hatte sich die Namen ausgedacht und jedes Huhn mit ein paar Spritzern Regenwasser getauft.

Sprottes Großmutter hielt nichts von Namen für Hühner. »Gefühlsduselei«, sagte sie. »Meinen Rosenkohlpflanzen geb ich ja auch keine Namen. Hühner schafft man sich zum Eierlegen an, nicht zum Freundschaftschließen. Das stört bloß beim Schlachten.«

Jetzt wollte sie die Hühner also schlachten. Alle. Ganz kalt wurde den fünf Mädchen bei dem Gedanken. Sie besuchten Oma Slättbergs Hühner, so oft sie konnten. Allerdings ging das nur, wenn Sprottes Großmutter nicht zu Hause war. Oma Slättberg mochte keinen Besuch. Geplatzt wäre sie vor Ärger, wenn sie gewusst hätte, wie oft Sprottes Freundinnen sich in ihren Hühnerauslauf schlichen, um die weichen Federn ihrer Hennen zu streicheln. »Sie mögen es so gern, wenn man sie unterm Schnabel krault!«, murmelte Trude. »Sie kneifen immer so süß die Augen dabei zu.« Dann fing sie an zu schluchzen. Wilma gab ihr eins von ihren Taschentüchern.

»Mensch, das ist allerdings ein Grund für Fuchsalarm«, murmelte sie. »Drei Hennen hat sie seit letztem Sommer geschlachtet!«, rief Sprotte. »Und nie haben wir was unternommen! Weil wir nicht wussten, wie wir es verhindern sollten, oder weil ich's nicht rechtzeitig erfahren hab. Diesmal müssen wir einfach was tun! Wenn sie das schafft, wenn sie die Hühner umbringt und wir tun einfach gar nichts, dann, dann ...«, Sprotte schlug so fest auf die Tischtennisplatte, dass heißer Fliederbeersaft auf die Finger schwappte, »dann können wir uns auch nicht mehr die Wilden Hühner nennen, find ich. Dann sind wir gar nichts mehr, höchstens wilde Waschlappen oder so was.«

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