Das Piratenschwein

Das Piratenschwein

Jule ist ein ganz besonderes Schwein. Sie kann Schätze finden. Beim Dicken Sven und seinem Schiffsjungen Pit hat sie ein wundervolles Zuhause gefunden. Da wird sie von goldgierigen Piraten verschleppt. Verzweifelt und traurig, haben Sven und Pit aber bald eine heiße Spur…

Buntbarsch und Buckellachs! Der Dicke Sven und sein Schiffsjunge Pit trauen ihren Augen nicht, als ihnen eines Abends am Strand ein Fass vor die Füße gespült wird und ihnen daraus ein kleines Schwein freundlich entgegengrunzt. Kein gewöhnliches Schwein allerdings! Jules Lieblingsspeise sind Strandwürmer mit Seegras, und sie hat die wunderbare Eigenschaft, Schätze zu finden. Jule ist ein Piratenschwein! Das bleibt natürlich nicht lange geheim. Und als Jule entführt wird, müssen Pit und Sven sich mit einer Bande wilder Piraten anlegen, um ihr Schwein zurückzubekommen.

Jeder auf der Schmetterlingsinsel kannte den Dicken Sven und sein Boot mit dem grünen Segel. Sven wohnte mit Pit, seinem Schiffsjungen, in einer kleinen Hütte am Strand, unter Bäumen, an denen die süßesten Früchte der ganzen Insel wuchsen. Aber man kann nicht nur von Früchten leben. Deshalb hing an Svens Hütte ein Schild: INSELTRANSPORTE stand darauf. Pit hatte es geschrieben. Der Dicke Sven hatte ihm voll Bewunderung dabei zugesehen und gebrummt: „Donnerlottchen, Junge, das sind aber teuflisch schwere Worte, die du da schreibst.“

Die zwei hatten wirklich genug zu tun. Selbst wenn es so stürmte, dass die Quallen an Land krochen, segelten sie hinaus und brachten Kokosnüsse von einer Insel zur anderen, Rumfässer oder Kisten voller Dörrfisch. Und abends kehrten sie zufrieden in ihre Hütte zurück und legten sich in ihre Hängematten. Es war ein friedliches Leben und es gefiel ihnen.

Doch eines Morgens beschlossen die zwei, vor der Arbeit noch einen Strandspaziergang zu machen. Der Dicke Sven schaute aufs Meer hinaus und Pit suchte im Sand nach Muscheln. Da spülten die Wellen ihnen plötzlich ein Fass vor die Füße. Und als Pit hineinsah, grunzte ihn ein Schwein an. Kaum größer als ein Hund war es, und um den Hals trug es eine goldene Kette, an der ein Totenkopf-Anhänger baumelte.

„Buntbarsch und Buckellachs!“, sagte der Dicke Sven. „Das kleine Ding können wir doch nicht einfach hier lassen, was meinst du, Pit?“ „Kommt gar nicht in Frage“, antwortete Pit, hob das kleine Schwein aus dem Fass und nahm es mit zu ihrer Hütte. Sie nannten das Ferkel Jule. Und sie merkten schon bald, dass sie da kein gewöhnliches Schwein gefunden hatten.

Dieses Buch habe ich damals für eine Illustratorin geschrieben: Kerstin Meyer. Sie hatte schon so fantastische Schweine für "Prinzessin Isabella" gemalt, dass ich unbedingt noch eine Schweinegeschichte für sie erfinden musste.